Die Route

An der Route wurde lange getüftelt. Diverse politische Schwierigkeiten bereiteten dabei auch bei der Routenplanung Kopfzerbrechen.

Der erste Favorit war eine Tour über Türkei – Georgien – Aserbaidschan – Mit der Fähre über das Kaspische Meer – Kasachstan – Usbekistan – Kasachstan – China
Diese Route ist bei Überlandreisenden sehr beliebt, gerade bei Jenen die aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit im Iran kein Visum erhalten. Die Route ist außerdem kulturell und landschaftlich reizvoll. Die Bootstour hätte mich ebenfalls interessiert. Mit der Zeit zeichnete sich ab, dass Aserbaidschan die Grenze für Überlandreisen nicht mehr rechtzeitig öffnen würde. Diese wurde zu Corona-Zeiten geschlossen und seither nicht wieder geöffnet. Aus diesem Grund musste eine andere Variante her.

Die zweite Variante ging ebenfalls über die Türkei und passierte dann die Länder Iran – Turkmenistan – Usbekistan – Kasachstan – China
Landschaftlich und kulturell ist die Route ebenfalls reizvoll. Von Ankara nach Teheran existiert eine sehr schöne Zuglinie. Die gesamte Route dauert allerdings relativ lange. Die aktuellen Geschehnisse rund um Gaza und Israel sind schwer vorhersehbar und haben auch das Reiseland Iran, in welchem die politische Führung ein enger Partner der Hamas im Gazastreifen ist mit einem Fragezeichen versehen. Letztendlich wartet mit dem Turkmenistanvisum auch noch eines der schwierigsten Visa die es überhaupt gibt. Diese Gemengelage führte dazu, dass diese Variante verwurfen wurde.

Variante drei war lange der Favorit, sie führt über die Stationen Türkei – Georgien – Russland und Kasachstan nach China. Die Überquerung des Kaukasus über die Heerstraße übt hier seinen Reiz aus, auch wenn diese mit dem Bus (Tiflis - Wladikawkas/Wolgograd) erfolgt wäre. Nach meinen Informationen wird die Heerstraße im Winter allerdings immer wieder witterungsbedingt gesperrt, ein zeitlicher Verlust, den wir uns bei unserem knappen Zeitplan nicht erlauben wollten. Erschwerend kam hinzu, dass das russische E-Visum Ende 2023 keine Überquerung der kasachischen Grenze in Richtung Atyrau vorsah. Der große Bogen, den wir hätten nehmen müssen, hätte uns letztlich auf die Route der Transsib geführt und wäre damit ein großer Umweg gewesen.

Kurz überlegt wurde außerdem eine Variante mit viel Busstrecken über den Iran und Pakistan nach China. Neben der Sicherheitslage (die vermutlich noch zu managen gewesen wäre) hat letztendlich die zu erwartende Witterungslage im Winter schnell dazu geführt, dass diese Variante ad acta gelegt wurde. Der Karakurum Highway, der bis auf eine Höhe von 4693 m führt ist im Winter nicht befahrbar.

Recht spät im Rennen war eine Tour auf der klassischen Route der transsibirischen Eisenbahn. Letztendlich haben wir uns aber doch für diese Variante entschieden, da sie am einfachsten zu realisieren ist. Außerdem ist sie einer der wenigen Varianten die überhaupt möglich sind und zeitlich ist sie ebenfalls die Schnellste, so bleibt mehr Zeit im die Highlights in China zu besichtigen. Landschaftlich und kulturell erwarten wir eine geringere Vielfalt als bei den anderen Varianten. Ein großes Problem ist zudem die extreme Kälte im Winter und die kurzen Tage zu dieser Jahreszeit in den nördlichen Breitengraden. Problematisch ist zudem die Bezahlung in Russland. Da das Land vom westlichen Finanzsystem weitgehend ausgeschlossen wurde, kann man in der BRD keine Rubel eintauschen. Es gibt zudem Berichte wonach ausländische Währungen teils nur im geringen Maße eingeführt werden dürfen. Dies liegt wohl an den angrenzenden EU-Staaten. Weißrussland, über dass die Einreise per Zug nach Russland klassischer Weiße erfolgt, erteilt zudem aktuell keine Visa für deutsche Staatsbürger.
Trotz all der Schwierigkeiten erscheint die Route, die durch große Teile Russlands führt als die beste Variante. Die genaue Route habe wir dabei noch nicht festgelegt, aber all zu viele Variationen gibt es auch nicht. Die Zugtickets werden wir erst kurzfristig und vor Ort kaufen. Zum einen ist dies günstiger und zum anderen wissen wir im Vorfeld nicht genau, wann wir an welchem Bahnhof sein werden.

Die aktuell favorisierte Route führt über folgende Umstiegsorte. Der Zeitplan dient dabei als Orientierung. Es ist wenig wahrscheinlich, dass wir diesen auf den Tag genau erfüllen können und wir wollen uns den Stress auch nicht machen. Zusätzliche Pausetage, Zugverspätungen und verpasste Züge sind erwartbar:

Tag 1

16:31 Freiberg (Abfahrt)

17:04 Dresden (Ankunft)
17:24 Dresden (Abfahrt)

18:54 Zgorzelec (Ankunft)
19:15 Zgorzelec (Abfahrt)

19:38 Weglinienc
19:46 Weglinienc

21:18 Wroclaw Glowny
23:35 Wroclaw Glowny

Tag 2

5:50 Warszawa Centralna
7:45 Warszawa Centralna

17:34 Vilnius(Litauen)

Die Zugverbindung zwischen Vilnius und Riga soll erst irgendwann 2024 wieder aufgenommen werden. Ende des Jahrzehnts soll es außerdem einen Schnellzug von Warschau bis Tallinn geben. Bis dato bleibt uns nur der Bus.

Tag 3

7:55 Vilnius (BUS)

11:45 Riga (BUS)
18:30 Riga (Lettland)

21:10 Valga (Estland)

Tag 4

6:24 Valga

9:11 Tapa (Estland)
12:02 Tapa (Estland)

13:36 Navra

14:00 Narva (Bus)

Abends St. Petersburg

Tag 5-7

Besuch von St. Petersburg und Weiterfahrt nach Moskau

Tag 7-10

Transsibirische Eisenbahn: Moskau – Kasan – Jekaterinburg – Nowosibirsk – Krasnojarsk – Irkutsk (Baikal-See) - Ulan-Ude

Tag 12/13

Ulan-Ude – Ulaanbaatar (Mongolei)

Ulaanbaatar - Richtung chinesische Grenze

Tag 13/14

Überquerung der chinesischen Grenze in Erlian und von dort mit dem Bus nach Jining. Am nächsten Tag ging es mit dem Zug nach Peking.